Fußwegverbindung zwischen Klint und Löwenwall
Stadt Braunschweig, FB Stadtplanung und Umweltschutz
9394/04 27. April 2005: Umgestaltung und Erneuerung Klint/Jodutenstraße
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Fußwegverbindung
Im Zuge der Straßenumgestaltung wurde die Planung zum Ausbau der Fußwegverbindung
zwischen Klint und Löwenwall wieder aufgegriffen, die ebenso Bestandteil des Rahmenplanes
ist. Seit langem besteht die Möglichkeit, eine direkte Verbindung zwischen dem dicht bebauten
Magniviertel und den Grünflächen des Walls zu schaffen. Ein bis zu 4.0 m breiter
Grundstücksstreifen ist weiterhin im Eigentum der Stadt und war ursprünglich für die Schaffung
einer Querverbindung vorgesehen. Dieser Streifen ist z. Z. an den benachbarten
Grundstückseigentümer Löwenwall 12 verpachtet und wird von ihm als Gartenfläche genutzt.
Auf den Ausbau der zunächst geplanten und in der Bürgerbeteiligung vorgestellten
Fußwegverbindung zwischen Klint und Löwenwall wird nunmehr verzichtet. In der
Bürgerbeteiligung bzw. in der Planungsphase nach der Bürgerveranstaltung wurde großer
Widerstand aus der Anwohnerschaft dem Vorhaben entgegen gebracht. Zahlreiche Schreiben
der Anwohner an die Stadt, z.T. in Vertretung eines Anwalts, belegen dies. Vorgeschlagen wird
nunmehr der Verkauf des Grundstücksstreifens an die Nachbarn.
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Durchführung, Kosten und Finanzierung
Die Baumaßnahme wird voraussichtlich im Sommer 2005 beginnen.
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Quelle: Stadt Braunschweig, Ratsinformationssystem
Stadt Braunschweig, FB Stadtplanung und Umweltschutz
9742/05 9. Mai 05: Umgestaltung und Erneuerung Klint/Jodutenstraße
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Der Fußwegverbindung zwischen Löwenwall und Klint wird zugestimmt.
Die Kosten für die Herstellung der Fußwegverbindung werden mit 49.000 € festgesetzt.
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Der Bezirksrat Innenstadt hat in seiner Sitzung am 3. Mai 2005 den Beschlußpunkten 1. und 2.
zugestimmt (10 : 0) und die Punkte 3. und 4. zusätzlich beschlossen (8 : 2 : 0). Der Bezirksrat
möchte, daß auch der Fußweg zwischen Klint und Löwenwall gebaut wird.
In einer ausführlichen Diskussion wurden private und öffentliche Belange gegeneinander
abgewogen. 6 Eigentümer – 5 Eigentümer am Löwenwall (Nr. 10, 11, 12, 13, 14) und eine
Eigentümergemeinschaft am Klint (18 – 21) haben den Fußweg schriftlich abgelehnt.
Die Hauptargumente sind:
- Die Hauswand des am zukünftigen Fußweg liegenden Gebäudes Klint 18 könnte mit
Graffitis beschmiert werden. Der Weg könnte vermüllt und zum Urinieren benutzt werden.
- Die Einbruchsgefahr wird erhöht.
- Aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen Löwenwall und Klint kann der Fußweg nicht
behindertengerecht ausgebildet werden.
- Durch die Verlagerung der Drogen- und Obdachlosenszene aus dem Schloßpark in
Richtung Theaterpark und Löwenwall/Okerbereich – verstärkt dort durch die unmittelbare
Anbindung der Drogenberatungsstelle Kurt-Schumacher-Straße 26 – wird es eine
gefährliche und durch nicht zu rechtfertigende zusätzliche Frequentierung aus diesem sozial
belasteten Umfeld über den geplanten Weg zwischen Klint und Löwenwall geben.
- Der geplante von keinem Polizeistreifenwagen befahrbare Fußweg stellt einen geradezu
idealen Fluchtweg für jeglichen kriminellen Personenkreis dar, um künftig ungehindert und
unerkannt aus dem frei übersichtlichen und bislang nur von zwei Seiten zugänglichen
Löwenwallbereich abzutauchen und in der Anonymität zu verschwinden.
In der Diskussion wurden folgende Gründe, die für den Weg sprechen, aufgeführt:
- Der Weg stellt eine kurze Verbindung für einen großen Wohnbereich des Magniviertels zu
den Naherholungsflächen Löwenwall dar; das wird besonders wichtig, wenn der Schloßpark
wegfällt.
- Die städtebauliche Qualität einer Stadt hängt auch von der Vernetzung öffentlicher Bereiche
ab. Ein Fußweg, der einen Höhenunterschied von ca. 4,00 m überwindet, ist eine
Besonderheit für diese Stadt und auch gerade für Besucher, die aus den im Mittelalter
entstandenen Straßen Klint und
Jodutenstraße auf den klassizistisch geprägten
Löwenwall kommen, interessant.
- Für die Schüler aus dem südöstlichen Wohngebiet stellt die Fußwegverbindung eine
Abkürzung des Weges zur Schule Klint dar.
- Der Weg ist auch ein Ersatz für
den durch den Bau des John-F.-Kennedy-Platzes
weggefallenen Monumentenweges, der die Verbindung vom Löwenwall zum ehemaligen
Augustplatz herstellte (wahrscheinlich sind die Fußwegparzellen sogar nach dem Krieg als
Ersatz für diesen Weg von der Stadt erworben worden).
- Die Wegeverbindung ist als Sanierungsziel vom Rat beschlossen werden. Es sollte nicht
zugunsten „Privilegierter“ darauf verzichtet werden („Fußwege ja, Bäume ja,
Kinderspielplätze ja, aber bitte nicht vor meiner Haustür“). Die vom Rat beschlossene
Verlängerung der Herrendorftwete wurde bereits einem privaten Wohnprojekt geopfert.
- Nur zwei der Gegner des Weges sind direkte Anlieger. Zu Ihren Gebäuden kann eine ca.
1,50 m breite Pufferzone aus Hecken oder Sträuchern geschaffen werden, da die
Grundstücke für den Weg 4,00 m breit sind und nur 2,50 m für den Ausbau benötigt werden.
Nach Auffassung des Stadtbezirksrates Innenstadt überwiegen die Gründe, die für den Bau des
Weges sprechen. Die Verwaltung kann die Gründe gut nachvollziehen und empfiehlt in
Abweichung von der Ursprungsvorlage dem Beschlußvorschlag des Stadtbezirksrates zu folgen.
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Quelle: Stadt Braunschweig, Ratsinformationssystem
Stadt Braunschweig, FB Straßenbau und Verkehrswesen 66.0 AG 1
9922/05 24. August 05: Widmung des Gehweges Löwenwall-Klint
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Widmung von Verkehrsflächen zu Gemeindestraßen
[...] Der Verbindungsweg zwischen der Straße
Löwenwall und der Straße Klint soll im Rahmen des
Städtebauförderungsprogramms "Innenstadt" gemäß dem beiliegenden
Lageplan gebaut werden. Der Stadtbezirksrat, der Planungs- und
Umweltausschuß und der Verwaltungsausschuß haben im Mai 2005
entsprechende Beschlüsse gefaßt. Ziel ist es, einen direkten Zugang vom
Magniviertel zum Löwenwall zu schaffen.
Quelle: Stadt Braunschweig, Ratsinformationssystem
Stadt Braunschweig, Nachrichten, 08. Juni 2022
Löwenstieg verbindet Löwenwall und Magniviertel
Der etwa 70 Meter lange Verbindungsweg zwischen Magniviertel und Löwenwall ist fertig. Anfang des Jahres hatten die Bauarbeiten für den sogenannten „Löwenstieg“, der mehr als 4,5 Höhenmeter überwindet, begonnen. Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer und Bezirksbürgermeisterin Jutta Plinke haben den „Löwenstieg“ am Mittwoch, 8. Juni, offiziell eröffnet.
Der neue Gehweg schafft eine Verbindung zwischen dem mittelalterlich geprägten Magniviertel und dem klassizistisch angelegten Oval des Löwenwalls. Der Löwenstieg beginnt an der Straße Klint gegenüber der Grundschule und endet am Löwenwall 12 mit Blickrichtung auf den Obelisken. Das Magniviertel erfährt mit dem Fußweg eine weitere Aufwertung.
Magniviertel und Löwenwall repräsentieren zwei bedeutende Epochen der Braunschweiger Stadtgeschichte. Sie liegen räumlich nahe beieinander, der eine Bereich war vom anderen indes bislang nur über einen größeren Umweg zu erreichen. Bereits das Wiederaufbaukonzept nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sah eine direkte Wegeverbindung vom Löwenwall zum Klint vor. Die Realisierung unterblieb jedoch lange, auch weil keine Einigkeit über die konkrete Umsetzung hergestellt werden konnte.
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