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Das Westwerk

Grundriss

Gewölbe Wir kehren nun zurück zum Westwerk mit der Turmhalle (11) aus der 2. Hälfte des 13. Jh., der älteste heute noch sichtbare Baubestand von St. Magni: drei Raumeinheiten in voller Geschosshöhe mit rippenlosem Kreuzgrat-Gewölbe und Ecksäulen mit Schaftringen, was auf den Einfluss durch die Zisterzienser (vgl. Kloster Riddagshausen) schließen lässt. Die niedrigen Durchgänge zum Langhaus lassen erkennen, dass die Kirche zur Bauzeit dieser Turmhalle noch als Basilika geplant war - später wurde eine Hallenkirche ausgeführt.

Sehenswert ist auch der Schlussstein im angrenzenden Gewölbejoch: ein Pelikan bei der Fütterung der Jungen, ein Symbol für aufopfernde Elternliebe, schon aus vorchristlicher Kultur. In christlicher Tradition wurde es dann verwandt als Sinnbild der Erlösung durch die Hingabe Christi an seine Gemeinde.

Haupteingang von innen Als Nächstes betrachten wir das kleine Betonglasfenster „Dornenkrone“ (12) von Gottlieb Mordmüller (1961) über der Südtür: die Dornenkrone Jesu in Schwarz und tiefem Rot - Dornenkrone und Strahlenkranz: im Gekreuzigten den Auferstandenen erkennen! Im Hintergrund sind ein Kreis mit einem Sechseck sowie weiße und blaue Strahlen zu sehen. Man mag an den Stern der Weihnacht und an die Sonne des Ostermorgens denken. Nach rechts gewandt finden wir zwei weitere Fenster von Mordmüller: „die Tore von Jerusalem“ als zentrales Westfenster und etwas verborgen unter dem Südturm den „Krähenden Hahn unter dem Licht von oben“. Dazwischen steht der Reliefstein (13) von 1468, der den kreuztragenden Jesus zeigt. Die Umschrift ist aus Klagelieder Jer. 1,12. Ursprünglich war der Stein außen an der Südwand des Westwerks angebracht, dem Kirchplatz als Friedhof zugeordnet für das Bedenken der eigenen Todeserfahrung im Licht des leidenden Christus. Das Relief wurde beim Wiederaufbau nach innen versetzt und 1989 an dieser Stelle errichtet. Die Rückseite zeigt das wohl über hundert Jahre ältere Epitaph des Sivert von Gosler. Das Kreuzträger-Relief ist also eine Zweitverwendung des Steins. - Beide Werke unter dem Südturm - der krähende Hahn und der Kreuzweg Jesu - sind als ein Aufruf zur Nachfolge Christi und zur Wachsamkeit des Glaubens zu verstehen.

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