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Der Rufer und das Glockenhaus

Grundriss

Der Rufer Die beherrschende Skulptur außen am Chorgiebel der St. Magni-Kirche ist der „Rufer“ von Bodo Kampmann (1958): eine in ein langes Gewand gekleidete Gestalt, die eine „Posaune“ bläst - eigentlich ein Widderhorn (Schofar). Dies Instrument steht in der biblischen Literatur für die Ankündigung von Gottes Strafgericht (Schoah), wie auch für die Heilszusage der Erlösung. Der „Rufer“ weist auf die im Krieg zu 90% verwüstete Innenstadt Braunschweigs und erinnert gleichsam als Prophet, wie ein „flügelloser“ Engel, an die Schrecken des Krieges und mahnt uns, Frieden zu schaffen und zu bewahren.

Glockenhaus Bis zur Kriegszerstörung 1944 hatte die St. Magni-Kirche ein hohes Satteldach ohne Zwerchgiebel, das mit seinem First bis in das Glockenhaus hineinragte, wie die langen schrägen Fugen an der Ostseite der Turmfront noch erkennen lassen. Dem querrechteckig zweigeschossigen Westbau wurden Anfang des 14. Jh. die beiden achteckigen Turmgeschosse aufgesetzt mit dem gotischen Glockenhaus dazwischen - ein romanisches war zuvor begonnen worden, worauf noch der Maueransatz rechts am Südturm hinweist.

Drei alte Glocken erklingen beim Geläut (Glockenstuhl von 1706): die älteste, die „Magnusglocke“, von 1335 (Grundton D, Gewicht 2 t) ist jetzt die älteste datierte Glocke Braunschweigs. Die „Stundenglocke“ (Grundton fis, Gewicht 1 t) stammt von 1416. Die „Heerglocke“ von 1643 (Grundton H, Gewicht 3 t) soll in der Stadt das Ende des Dreißigjährigen Krieges, den „Westfälischen Frieden“ von 1648, eingeläutet haben.

Die Turmhelme wechselten in den Jahrhunderten ihre Gestalt, bedingt durch kriegerische Zerstörung, Unwetterschäden oder Verfall. Der Südturm bekam seine jetzige Spitze mit Laterne 1891. Der Nordturm hat seit dem Wiederaufbau ein ganz flaches Kegeldach, bis 1944 trug er eine barocke Zwiebelhaube. Das ungleich gestaltete Turmpaar ist schon jahrhundertelang eine Besonderheit der St. Magni-Kirche.

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